29er - zunächst nur Pech für Lamay/Willim am letzten Tag

Es war ein Nervenspiel für die jugendlichen Crews in der Skiffklasse. Gwendal Lamay/Luke Willim (Kiel), die am Vortag die Gesamtführung übernommen hatten, gingen durch die Hölle, um schließlich doch als Sieger hervorzugehen. Sie starteten stark im ersten Rennen, gingen als Erste um die Luvtonne, versauerten dann aber unter Gennaker im Windloch. Das Feld schob sich zusammen und wurde am Leegate wie durch einen Trichter auf die zweite Kreuz gepresst. In einem ständigen Wechselspiel in den Positionen ging es über den Kurs, und Lamay/Willim, die zwischendurch aus den Top-Ten rausgerutscht waren, betrieben mit Rang sieben in der Auftaktwettfahrt noch Schadensbegrenzung.

Doch es kam noch ärger für das Duo. In Rennen zwei riss das Großfall – das Streichresultat und eine lange Reparatur-Einlage waren die Folge. Glück im Unglück für die Deutschen: Die direkten Konkurrenten erwischten auch keine guten Wettfahrten. Doch das Nervenkostüm hatte einen kräftigen Kratzer bekommen. Auch in Rennen drei fanden Lamay/Willim als Elfte nicht in die Spur. Und in der finalen Wettfahrt wurden sie nach einem Frühstart gar disqualifiziert. So blieb ihnen nur die Zuschauerrolle, als die Konkurrenten versuchten, ihnen den Sieg zu entreißen.

Doch die wechselnden Winde spielten für die Kieler. Das virtuelle Ranking ließ sie in der letzten Wettfahrt hoch und runter stolpern und sah sie am Ende doch ganz oben. „Nach dem Frühstart wollten wir nur an Land, haben zusammen gepackt und hatten keine Ahnung, dass wir doch gewonnen haben. Wir wollten mit niemandem reden“, berichtete Luke Willim, nachdem die Nachricht vom Sieg doch zu ihnen durchgedrungen war. Auch Steuermann Gwendal Lamay hatte sich wieder gefangen: „Nach den konstanten Ergebnisse über die vergangenen Tage können wir uns doch noch über Platz eins freuen. Aber der Tag heute war zum Vergessen. Daraus können wir nur lernen, besser auf unser Material zu achten.“ Das gilt vor allem für die WM, die für das Team der Zielwettkampf ist und für die sie sich einen Top-Ten-Platz, vielleicht sogar eine Medaille erhoffen. Einen besseren Abschlusstag vor Kiel erlebten Alica Stuhlemmer/Tom Heinrich, die sich noch auf Platz zwei vorschoben.

1. Gwendal Lamay / LukeWillim (Kiel,1/4/8/3/1/1/2/1/3/1/12/2/5/4/3/7(30)11(30)) Punkte 69;

2. Alica Stuhlemmer / Tom Heinrich (Kiel,1/4/3/2/2(29)4/1/1/1/4/10/6/7/8/2/10(14)9)75;

3. Marcus Kirketerp / Sebastian Olsen (DEN,2/3/10/1/7/2/1/2/4/4/5/3/3/2/10/17(22)3(18))79;

4. Bennet Steffens / Moritz Block (Kiel,1/4/3/1/1/2/4/4/2/2/8(27)2/6/11/15/6/8(17))80;

5. Adrien-Paul Farien / Mirco Klösel (Bordesholm,3/2/2/6/7/1/5/11/5/5/1/4/7/8(30)9/2(22)6)84;

6. Johannes Sattler / Anton Sattler (Füssen,3/1/2/7/3/6/1/7/3/4/2/6/10/3/4(19)(18)7/16)85;

 

Die vollständige Ergebnisliste ist hier

Gwendal Lamay und Luke Willim sind durch die Hölle gegangen, um sich am Ende als strahlende Sieger zu präsentieren. Foto: okpress

22.06.2016 09:29 Alter: 8 yrs