Alinghi (auch mit MARINEPOOL) in Führung nach Tag 1 von Act 2 in Qingdao, dem „Mazarin" Cup

Bei sehr wechselhaften Bedingungen hat am Freitag Act 2 der Extreme Sailing Series™ in Qingdao begonnen. Die chinesische Olympia-Stadt ist für ihr anspruchsvolles Revier bekannt, auf dem die Segler immer wieder von plötzlichen Wetteränderungen überrascht werden. Der Eröffnungstag von Act 2 Qingdao, der „Mazarin" Cup, bestätigte diese Regel. Als sich das Feld aus den sieben Booten mit internationalen Mannschaften formierte, schlief der Wind praktisch ein, der erste Start verzögerte sich um fast zwei Stunden.

Doch als Race Director John Craig die Hoffnung auf ein Rennen schon fast aufgeben wollte, hatte der Wettergott ein Einsehen. Praktisch aus dem Nichts fegten auf einmal Böen von 15 Knoten über die Bahn, die Craig außerhalb der Fushan-Bucht ausgelegt hatte.

Das war mehr als ausreichend Wind, um das Feld der super-schnellen GC32-Katamarane auf ihren Hydrofoils abheben zu lassen und dem Publikum am Ufer spektakuläre Segel-Action zu liefern. Sofort lebten die alten Rivalitäten in der Extreme Sailing Series wieder auf, und schließlich war es das Schweizer Team Alinghi, das sich nach drei Wettfahrten an die Spitze des Leaderboards setzen konnte. Einem Sieg im Auftaktrennen ließen Co-Skipper Arnaud Psarofaghis und seine Männer, die im vergangenen Jahr den Act in Qingdao ebenso gewonnen hatten wie in der Gesamtwertung, zwei zweite Plätze folgen.

Das dänische SAP Extreme Sailing Team, das Act 1 für sich entschieden hatte, etablierte sich mit einem ersten und zwei vierten Plätzen auf Rang 2 der Tageswertung. Den dritten Platz sicherte sich dank eines Siegs und eines zweiten Platzes das österreichische Red Bull Sailing Team.

„An diesem ersten Tag ist es für uns wirklich gut gelaufen", sagte Alinghis Psarofaghis anschließend. „Die Bedingungen waren anspruchsvoll, aber die Crew hat alle Manöver gut hingekriegt. Und unser Taktiker Nicolas Charbonnier hatte einen guten Riecher für freie Bahnen. Der Wind dreht gewaltig – manchmal um 25 Grad – und du musstest auch ein bisschen Glück haben, um zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein. Wir hatten dieses Glück und sind wirklich sehr froh darüber, wie es gelaufen ist."

Der Eröffnungstag von Qingdao brachte auch das Comeback von Jes Gram-Hansen. Der langjährige Steuermann und Co-Skipper von SAP Extreme Sailing Team hatte bei Act 1 Platz gemacht für den America's Cup Segler Adam Minoprio. „Es ist ein gutes Gefühl, die erste Nervosität abzulegen und mit ein paar guten Resultaten zurück in den Hafen zu kommen", sagte Gram-Hansen, der das SAP Extreme Sailing Team 2015 in Qingdao zum Sieg geführt hatte.

Zwei dritte Plätze reichten dem NZ Extreme Sailing Team, um an Tag eins vor Oman Air Vierter zu werden. Das omanische Team war mit einem dritten Platz stark in den Tag gestartet, war dann aber mit dem letzten Platz im zweiten Rennen und Rang fünf in der letzten Wettfahrt des Tages doch zu unbeständig in seinen Leistungen. Skipper Phil Robertson kündigte anschließend für Tag zwei Umstellungen in seiner Mannschaft an, um bei den dann in der Bucht von Fushan stattfindenden Rennen wieder vorne mitsegeln zu können. „Es ist für uns heute echt dumm gelaufen", sagte Robertson, „die Bedingungen waren sehr ungünstig – sehr böig, und sehr stark drehende Winde. So etwas kann sehr frustrierend sein, denn es geschieht schnell, dass du von Platz eins ganz nach hinten durchgereicht wirst. Morgen soll es ja ganz anders aussehen, aber es dürfte anspruchsvoll bleiben. Wir haben echten Redebedarf, um herauszufinden, wie wir damit am besten umgehen. Wir sind alles andere als zufrieden, aber morgen ist ein neuer Tag."

Das mit einer Wildcard startende Team Extreme mit Co-Skipper Liu Xue, auch bekannt als Black, aus Qingdao, kam zunächst nur langsam in die Rennen. Schließlich konnte das Heimpublikum aber doch jubeln, als die Mannschaft in der letzten Wettfahrt einen Podestplatz nur knapp verfehlte. „Dafür, dass wir noch nie als Mannschaft zusammen gesegelt sind, war der erste Tag gar nicht so schlecht", sagte Black, der auch dem unter chinesischer Flagge im Volvo Ocean Race segelndem Dongfeng Race Team angehört. "Wir haben heute gelernt, was ‚fliegen` heißt und wollen morgen eine Schippe drauflegen", kündigte Black an.

Land Rover BAR Academy schloss den Tag als Siebter am Ende des Leaderboards ab.

Die Rennen werden am Samstag um 07.00 Uhr (MESZ) fortgesetzt. Die Rennen können im Live-Blog und über die Social-Media-Kanäle der Extreme Sailing Series verfolgt werden.

Zwischenwertung nach Tag 1, 3 Rennen (28.04.17)
1. Alinghi (SUI) Arnaud Psarofaghis, Nicolas Charbonnier, Timothé Lapauw, Bryan Mettraux, Yves Detrey 34 Punkte.

2. SAP Extreme Sailing Team (DEN) Jes Gram-Hansen, Rasmus Køstner, Mads Emil Stephensen, Pierluigi de Felice, Richard Mason 30 Punkte.

3. Red Bull Sailing Team (AUT) Roman Hagara, Hans Peter Steinacher, Stewart Dodson, Adam Piggott, Will Tiller 30 Punkte.

4. NZ Extreme Sailing Team (NZL) Chris Steele, Graeme Sutherland, Shane Diviney, Leonard Takahashi Fry, Josh Salthouse 26 Punkte.

5. Oman Air (OMA) Phil Robertson, Pete Greenhalgh, James Wierzbowski, Ed Smyth, Nasser Al Mashari 24 Punkte.

6. Team Extreme (CHN) Liu Xue (Black), Bernardo Freitas, Martin Evans, Rob Partridge, Tom Buggy 23 Punkte.

7. Land Rover BAR Academy (GBR) Rob Bunce, Chris Taylor, Will Alloway, Adam Kay, Sam Batten 22 Punkte.

 

"Alinghi" und "Oman Air" werden durch MARINEPOOL (Sonderverkauf ab Mitwoch) unterstützt

© Xaume Olleros / OC Sport

28.04.2017 17:23 Alter: 7 yrs