Kieler Woche Speed-Segler: Die übers Wasser gehen

 

 

Was waren das für Zeiten, als noch der Kaiser bei der Kieler Woche mitsegelte. Gute hundert Jahre ist es her, dass er mit seiner METEOR durch die Wellen der Ostsee pflügte. Deren Großbaum hätte heute eine dreispurige Autobahn samt Standstreifen sperren können.

 

Statt dessen sieht es heute eher so aus, als könnte der Mensch übers Wassers gehen – jedenfalls wenn man das Bild eines KiterFoilers (nicht zu verwechseln mit Broilern) betrachtet. Gerade mal vier Fuß lang ist das Brett, auf dem der Mensch steht (und segelfliegt), nichtmal ins Wasser taucht er damit ein (wenn er/sie’s richtig macht).

 

Schade, dass es von der DJI Speed Challenge nur ein Bild mit der offiziellen PM gab – und keine Videos. aber vielleicht kommen die ja in der Youtube-Rubrik PPP.

Denn der Bericht liest sich eher wie der Text von einem Slapstick-Event denn vom Versuch, windgetrieben die Stecke von 500 Metern vor der Schilkseer Südmole schnellstens zu absolvieren.

Der erste Starter, Tilman Heinig, überfuhr mit seinem Kite-Speedboard die Startlinie in falscher Richtung und wurde disqualifiziert. Nach ihm passierte Michael Walther die Startlinie mit seinem A-Cat-GER 150 außerhalb der Startzeit und fiel damit ebenfalls aus der Wertung.

Anschließend nahm die Challenge etwas mehr Geschwindigkeit auf. Die Brüder Helge und Christian Sach absolvierten die Rennstrecke mit ihrem M32-Katamaran „itelligence“ in 48,12 Sekunden. Das geplante Foilen blieb jedoch aus. Ins „Fliegen“ kam Fabian Kasüske mit seiner Motte besser und foilte von Rennbeginn an, bis er mit dem Bug eintauchte und ihn ein Sturz stoppte. Auch den Kiter Darian Rubbel bremste ein Sturz aus. Keine Chance gegen die Kiter hatten Stefan Rumpf und Anna Bettina Goos mit ihrem Nacra 17. 
Schneller wurde das Renngeschehen mit dem Start von Frank Rosin: Gerade einmal 38,8 Sekunden benötigte der Kiter für die Strecke von rund 500 Metern und ließ damit alle anderen Teilnehmer deutlich hinter sich. Lediglich Leonie Meyer mit ihrem Kite-Foil-Board kam dicht an Rosins Zeit heran und finishte mit einer Zeit von 42,08 Sekunden. Ein kleiner Steuerungsfehler brachte sie kurz aus dem Gleichgewicht. So musste sie sich mit Platz zwei zufrieden geben. Mit einem Kite-Raceboard trat Roy Rodwald, der Sieger der DJI Speed Challenge 2015, an. Er konnte seine Siegerzeit nicht wieder erreichen und landete mit einem Ergebnis von 45,98 Sekunden auf Platz drei.

So eine Speed-Challenge gab es in den vergangenen Jahren auch in Lindau, immer am Tag vor der „Rundum“. Lokalmatador Veit Hemmeter hatte eine gute Zeit mit seinem Kat vorgelegt – und feierte angesichts bleierner Flaute schon beim Burger im Clubrestaurant, als kurz vor Deadline doch noch Wind aufkam und eine andere Schüssel die Zeit unterbot. „Der teuerste Burger meines Lebens“, ärgerte sich Hemmeter, denn die 1000 Euro Prämie gingen an die Konkurrenz ...

pm/vg

 

 

 

 

Frank Rosin konnte sich bei der DJI Speed Challenge mit seinem foilenden Kiteboard durchsetzten: Er benötigte für die 500 Meter lange Strecke nur 38,8 Sekunden. Man kann zwar nicht sehen, ob da unter Wasser noch ein U-Boot dran hängt, aber über Wasser sieht das Brettl deutlich günstiger aus als beispielsweise ein Drachen ...

23.06.2017 23:44 Alter: 7 yrs