Atlantic Anniversary Regatta zum 150-jährigen Jubiläum des NRV (ab 08.07.2018, Bermuda-Hamburg) - Start

Die internationale AAR Flotte startete bei idealen Konditionen mit 15 Knoten warmem SSE Wind und Ocean-Swell. Zwei Meilen östlich von Bermudas bekanntem St. Davids Leuchtturm, nahm es die kühne Flotte von über 150 Seglern aus 14 Nationen, darunter 3 Skipperinnen und 5 weitere Seglerinnen, mit den vor ihnen liegenden 3.500 nautischen Meilen auf.

Auf den höchst kompetitiven Start folgte ein Flexi-Kurs, PRO Stefan Kunstmann sandte die Flotte auf einen zwei Meilen luvwärtigen leewärtigen Kurs um gelegte Markierungen, mit einem Wirkweg zum Wendepunkt, bevor die Flotte mit Spinnaker gen Horizont auf ihren Weg über den Atlantik verschwand.


 




George Davids amerikanischer Maxi Rambler 88 führte die Flotte mit erstaunlicher Geschwindigkeit auf ihren Transatlantikkurs. Unter vollem Segel und A3, flog Rambler 88 über 800 Quadratmeter Segelfläche. Bei böigen Bedingungen legte Rambler 88 zwei herausragende Halsen hin. Der Maxi Racer gilt als heißer Favorit für die Line Honours, und war in seinem Ehrgeiz nicht zu bändigen. Mit voller Wucht preschte die schnittige Rennmaschine mit 20 Knoten Bootspeed durch die Wellen. Die schwarze Ker 56 Varuna V des Deutschen Jens Kellinghusen ist Rambler derzeit am dichtesten auf den Fersen, gefolgt von Boris Herrmanns IMOCA 60 Malizia - Yacht Club Monaco, welche auf einen dritten Platz auf dem Wasser aufgeschlossen hat.


 


“Der Weg zum Start führte uns durch das absolut glasklare, türkisfarbene Wasser des Great Sound, dem Innengewässer von Bermuda." kommentiert Boris Herrmann, Skipper von Malizia - Yacht Club Monaco. "Der Start war für uns nicht so einfach, wie für ein fully crewed Boot. Etwas schwieriger mit so einem Imoca enge Manöver zu machen, aber alles lief wie am Schnürchen und wie erwartet. Das Boot beschleunigt damit fantastisch, aber wir waren etwas zu hoch, so dass wir - nachdem wir das neue GFS Modell via Satellit bekommen hatten - auf den großen Spinnaker gewechselt sind. Die Stimmung ist gut, der Wachrhythmus gestartet und ein bisschen freue ich mich, irgendwann mal nicht mehr im Boot so zu schwitzen, wie solo auf der südlichen Zubringerroute. Wenngleich mir die angenehme Wärme und das schöne Wetter in Bermuda sicherlich fehlen werden."


 


Catherine Pourre's französische Class40 Eärendil kam gut vom Start weg und setzte sich an den Kopf der Division. RED mit ihrem Skipper Mathias Mueller von Blumencron lag nur gute zwei Meilen zurück, und Sönke & Arnt Bruhn's Iskareen bewegte sich auf dem dritten Platz.

Die gesamte Flotte befindet sich nördlich der Rhumblinie, das Azorenhoch liegt weiter nördlich und ist sehr gut entwickelt. Ein Tiefdrucksystem, das sich zum tropischen Sturm Chris entwickelt hat, soll sich gen Norden entlang der US Ostküste bewegen. Wenngleich die AAR Flotte voraussichtlich nicht das volle Ausmaß des Tropensturms zu spüren bekommen wird, sind für das spätere Stadium des Rennens starke Winde vorausgesagt.

Die Swan 44 Best Buddies von Susann und Kay Wrede startete bereits vor sechs Tagen in der Cruising Division, und liegt derzeit auf dem Wasser gute 1,000 Meilen vor Rambler.


 



Nach rund vier Stunden hatte es der Großteil der Flotte auf zweistellige Geschwindigkeiten gebracht. Torsten Grotjahns Swan 44 Dantes und Hanns Ostmeiers Swan 45 High Yield brachten das Heck nach oben.

Nun sind die Yachten außer Sicht, und das nächste Mal, dass sie Land erblicken, wird The Lizard (Cornwall, UK) sein - doch dazwischen stehen noch 2.800 Meilen über den Atlantik, die bewältigt werden wollen.

NRV Kommodore Andreas Christiansen verfolgte den Start vom Wasser aus, nachdem er Burgees mit Jon Corless, dem Kommodore des Royal Bermuda Yacht Clubs ausgetauscht hatte. "NRV und RBYC verbindet eine 50-jährige Freundschaft", kommentierte Christiansen. "Wir wurden in Bermuda herzlich willkommen geheißen und gratulieren dem Royal Bermuda Yacht Club, solch ein namhaftes Rennen zu veranstalten."

Stündliche Updates zur Position der Flotte, Fotos, Videos und Neuigkeiten sind auf der AAR Website verfügbar.

Die AAR zelebriert die Jubiläen zweier Yachtclubs, die zu den etabliertesten der Welt zählen: Der Norddeutsche Regatta Verein aus Hamburg (150. Jubiläum) sowie der Yacht Club Costa Smeralda aus Sardinien (50. Jubiläum). Die AAR umfasst eine außergewöhnliche Serie transatlantischer Veranstaltungen und Rennen und erstreckt sich über einen 9-monatigen Zeitraum von November 2017 bis Juli 2018. Wenn die Segler diesen Sommer ihren Zielort Hamburg erreichen, liegen insgesamt rund 6.000 nautische Meilen (ca. 11.100 Kilometer) im Kielwasser der teilnehmenden Yachten.

EINZIGARTIGE ROUTE
Die AAR ist die erste Regatta, die den Atlantik zweifach und in beiden Richtungen überquert. Außerdem ist das finale Rennen von Bermuda das erste dokumentierte in der Geschichte, das von Übersee die maritime Metropole Hamburg als Ziel ansteuert. Auch Deutschland im Allgemeinen ist ein exklusives Ziel für Transatlantikregatten: AAR ist erst die fünfte transatlantische Überquerung, die in heimischen Gefilden endet. Der nun anstehende Höhepunkt, die AAR-Eastbound, führt die Yachten über 3.500 Seemeilen durch den Nordatlantik, den Englischen Kanal und die Nordsee von Bermuda in die HafenCity der Freien Hansestadt Hamburg. Die maritime Metropole an der Elbe wird den Teilnehmern einen außergewöhnlichen Empfang bereiten. Die erste Etappe im Rahmen des RORC Transatlantic Race 2017, führte im November 2017 von Lanzarote ins karibische Grenada (ca. 2.500 nm). Ein Teil der Flotte nahm im Anschluss an der karibischen Yachtsaison und Rennen wie dem RORC Caribbean 600, dem Antigua Bermuda Race oder dem Newport Bermuda Race teil.

EINE FLOTTE, SO VIELSEITIG WIE DER SEGELSPORT SELBST
23 Crews starteten zur ersten Etappe in 2017, elf von ihnen werden dieses Jahr im finalen Leg um Silber kämpfen. In Ergänzung zur Flotte der Hinregatta haben sich sieben weitere Teams für die AAR-Eastbound angemeldet, so dass insgesamt 18 ausgewählte Boote von Bermuda nach Hamburg segeln. Die Yachten, ihre Skipper und Crewmitglieder sind dabei so vielseitig wie die Clubs, Institutionen und Zielorte der AAR: Von Amateuren, die zum ersten Mal den Atlantik überqueren, bis hin zu bekannten professionellen Seglern; von den vier wendigen, 12.2m ‚kurzen‘ Class40 über international renommierte Teams wie Varuna, Teasing Machine oder Malizia, bis hin zum größten Schiff, der 26.8m langen Rambler 88. Von der urbanen Citymetropole Hamburg hin zu exotischen Inselparadisen wie Grenada und Bermuda; vom alten Europa gen Amerika und zurück - die AAR verbindet die traditionsreiche Historie mit der vielseitigen Zukunft des Segelsports, weit über den Ozean hinaus, um die Jubiläen der zwei traditionsreichen Clubs zu ehren.

PRESTIGE-TRÄCHTIGE PARTNER
Internationale Clubs und Institutionen sind ‘mit an Bord’, darunter der Royal Ocean Racing Club, der Royal Bermuda Yacht Club, die International Maxi Class Association sowie die Segler-Vereinigung Cuxhaven. Darüber hinaus unterstützen zahlreiche Sponsoren die AAR.

Details mit dem Race Tracker sind hier

 

 

 

 

 

Kurz nach dem Start der AAR © Anna Budel-AAR

Start der AAR © NRV-John Singleton

Mitfavorit "Malizia" vor dem Start der AAR © Anna Budel-AAR

"Rambler 88" noch komplett beim Start © NRV-Tim Wright

10.07.2018 11:00 Alter: 6 yrs