36. America’s Cup 2021 – Erste AC75 vorgestellt und „Dutch Sail“ gibt auf

 

Angesichts des revolutionären Neulands der Bootskonstruktion (Einrümpfer mit Klapp-Foils) das betreten wurde, ist die monatelange Verspätung nur zu verständlich, aber jetzt war es soweit: Der “Defender“ Emirates Team New Zealand“ stellte die neue AC75 vor (hier das Video). Getauft wurde sie auf den Namen „Te Aihe“ (Delfin). Es ist 23 Meter lang. Sein Mast erreicht über Deck eine Höhe von 26,5 Metern. Elf Crewmitglieder sollen darauf segeln und, wiegt 6,5 Tonnen. Die Spannweite der Foils beträgt vier Meter. Lackiert ist es in den bekannten Teamfarben Rot, Grau und Schwarz. Nun kann ausgiebig Spionage auf dem Wasser betrieben werden, denn das Geschoss wurde im Gegensatz zur Konkurrenz zu denen der Konkurrenz („American Magic“, „Ineos“ und „Luna Rossa“) ausschließlich am Rechner entwickelt.

 

Nicht am Spionieren wird „Dutch Sail“, die das nötige Startgeld von US-$ 750.000.- auch durch durch Crowdfunding zusammenbrachte. Das Hi-Tech-Training von Darren Bundock’s (AUS) Ehefrau und der designierten holländischen Steuerfrau Carolijn Brouwer „down under“  mit einer 3D-Brille auf einer PlayStation vorläufig umsonst. Auch Simeon Tienpont, der so bravoueös als Skipper von“AkzoNobel“ beim letzten VOR-schlug, sah sich eines Traums beraubt.

 

Das „exotischste“ Team, „Malta Altus Challenge“, blieb ohne einen prominenten Mitstreiter und zog schon vorher zurück.

 

Auch „American Magic“ zeigte erste Bilder ihrer AC75. Aufällig ist, dass die Amerikaner offenbar noch mit einem konventionellen Großsegel unterwegs sind, während die Bilder von „ETNZ“ nahelegen, dass sie bereits das „doppelte Groß“ setzen, aber noch nicht segeln. Grund ist wohl die Vorschrift, dass bei diesem Cup keine Hard-Wings gefahren werden dürfen. Dafür werden an einem Mast zwei Großsegel in zwei Mastnuten hochgezogen und am Achterliek verbunden. So entsteht ein Soft-Wing.

 

Inzwischen wurde bekannt, dass das vom reichsten Mann der GBR, Titel-Sponsor des „Ineos-Teams“ (Budget: weit über US-$ 100 Mio.) und einer der größten Protagonisten des Brexits, Jim Ratcliffe, seinen Unternehmenssitz aus mutmaßlich steuerlichen Gründen in die Schweiz verlegt hatte. Vorbildich für einen Patrioten - fürwahr.

 

Das erste Rennen der AC75 findet am 23. April 2020 vor Sardinien statt

Die Teams sind damit:

1. Emirates Team New Zealand (NZL, Glenn Ashby/Peter Burling ?/Blair Tuke ?) - Defender

2. Luna Rossa (ITA, Max Sirena/Jimmy Spithill) - Challenger of Record

3. American Magic (USA-NYYC, Dean Barker/Terry Hutchinson /Doug De Vos)  

4. INEOS-Team UK (GBR, Sir Ben Ainslie/Giles Scott)

5. Stars & Stripes (USA-Long Beach YC, Taylor Canfield/Mike Buckley)

Die Event-Website ist hier