Die Nationalmannschaft im Lockdown: persönliches Fitness-Training, eingeschränktes Wasser- und Hallentraining, Online-Seminare und Video-Chats

Die Nationalmannschaft befindet sich nach dem  Lockdown und diversen Absagen von Regatten (insbesondere der der Olympischen Spiele) im Krisen-Modus. Sie musste sich den Umständen entsprechend beugen und umstellen. Nachdem es keine Regatten mehr gibt und die Grenzen dicht waren versuchten sie das Beste daraus zu machen mit eingeschränktem Wasser- und Hallentraining, Online-Seminaren und Video-Meetings, die besonders großen Anklang fanden.

Hinzu kam noch das persönliche Fitness-Training. So baute sich z.B. 470er-Vorschoterin Anna Markfort (Joersfelder SC) im Garten ein Trapez (wie vor Jahren Poul Elvström eine Hängebank die Situation im Finn nachahmte).

„Ich habe mich in den vergangenen Wochen auf meine körperliche und mentale Fitness fokussiert. Im Hinblick auf das Fitnesstraining habe ich ein wenig intuitiver gelebt und das trainiert, worauf ich gerade Lust hatte.“, erzälte sie.

Wasser- und Hallentraining : Anfang April erhielten Bundeskadersportler eine Ausnahmegenehmigung für das Wassertraining. Seit Anfang Mai darf zudem auch der Athletikraum unter Beachtung strenger Hygiene- und Kontaktregeln wieder genutzt werden.

„Sowohl das Wassertraining als auch die Nutzung des Trainingsraums sind stark reglementiert. Zum Beispiel ist vorher eine Anmeldung zur Nutzung notwendig, um zu gewährleisten, dass die Abstands- und Hygieneregeln eingehalten werden können“, erklärte Nadine Stegenwalner.

Online-Seminare: Themen wie unter anderem Sportpsychologie, Kampagnenentwicklung, Technologiethemen, Wetter, Ernährung sowie Strategie und Taktik wurden besprochen. In Praxiseinheiten simulierten die Teilnehmenden per Videokonferenz unter anderem Protestverhandlungen („Mock-Hearings“).

Besonders beliebt wurden die Video-Chats („Wednesday-Selections”), in denen 2 Athleten oder Trainer über ihre Erfahrungen im Sport berichteten und natürlich auch Rede und Antwort standen. Bis zu 60 Mitsegler waren per Video zugeschaltet.

Stegenwalner: „Einmal musste die Wednesday-Selection am Donnerstag fortgesetzt werden, weil das Interesse so groß war.“

Das Format „schreit“ nach Fortsetzung, denn das Interesse ist so groß, dass eine Beschränkung auf Präsenz-Zusammenkünfte aus vielerlei Gründen schade wäre.

Viele genossen das Frühjahr daheim, „Hotel Mama“ und widmeten sich intensiver ihrer Ausbildung bzw. dem Studium.

Polgar/Werner © www.segel-bilder.de-www.kieler-woche 2019

13.06.2020 13:06 Alter: 4 yrs