Low Risk - oder no risk? Die 470er sammeln sich wieder

 

 

Noch geringfügig mehr als 100 Tage sind es bis zu den Olympischen Spielen von Tokyo (… und nur noch drei Jahre bis zu denen von Paris!). Und da füllen sich gerade die Teilnehmerlisten der Europameisterschaft der 470er in Vilamoura.

Segeln in pandemischen Zeiten, bei einer großen Regatta? Wo doch alle gerade verschieben …? Klar doch. Die WM der 470er hat es gezeigt. Kurz zuvor waren sogar Kräfte der Bundeswehr nach Portugal geschickt worden, um das von 7-Tage-Inzidenzen von rund 800 gebeutelte Land zu unterstützen. Ein strikter, landesweiter Lockdown hat das Land aus dieser Krise geführt. Heute habe die Portugiesen eine der niedrigsten Quoten in Europa. An der Algarve im Süden des Landes waren die Zahlen schon immer günstiger als um Lissabon herum - und derzeit liegen sie deutlich unter 20. In einer Bekanntmachung der Veranstalter von Vilamoura Sailing vom 10. April wird sogar nur von vier Fällen gesprochen. Entsprechend sind die Segler bei der EM der 470er, die am 30. April beginnen soll, in der als „Low Risk“ eingestuften Region herzlich willkommen. Eine „fast lane“ für Corona-Tests der Teilnehmer ist vor Ort eingerichtet - und das Hygiene-Konzept hatte schon Anfang März funktioniert. Daher wurde auch die EM kurzfristig in Vilamoura neu terminiert. High Performance-Sport ist dort zulässig, Segeln auch - nur ohne Zuschauer (ein irgendwie schon viel länger üblicher Zustand, der kaum auffallen dürfte).

 

Die EM wird die einzige große Regatta der 470er vor Tokyo werden - und so haben sich bei den Herren auch schon die Ex-Weltmeister Mathew Belcher und Will Ryan aus Australien angemeldet, dazu die Neuseeländer Snow-Hansen/Wilcox. Auch die neuen Weltmeister, Xordi Xammar und Nic Rodriguez (ESP) stehen auf der Meldeliste, die Vizeweltmeister - Diogo und Pedro Costa aus Portugal - ebenfalls.

Seit dem Wochenende stehen auch Simon Diesch und Philipp Autenrieth (WYC/BYC) auf der Entry List. Noch war (und ist) ja nicht klar, ob Deutschland einen Nachrückerplatz für die 470er Men erhalten könnte. Insgesamt waren bis zum Sonntag 23 Herren-Teams gemeldet. Mit von der Partie übrigens wieder das New Yorker-Münchner Team Page/Hoesch unter der Flagge von American Samoa in Begleitung eines Trainers.

 

Bei den Damen (bisher 19 Teams) ist mit Luise Wanser/Anastasiya Winkel nur das deutsche Team gemeldet, das das Olympia-Ticket schon sicher hat.

Fünf GER-Teams sind es in der Disziplin Mixed, die 2024 in Paris olympisch segeln wird. Darunter auch neue Zusammensetzungen wie Theres Dahnke und Matti Cipra oder Daniel Göttlich und Anna Markfort. Fabienne Oster segelt mit Luke Willim. Aus Bayern starten Theresa Löffler (DTYC) und Christoph Hoerr (SC Breitbrunn/Chiemsee), vom Bodensee Franziska Fellmann (YC Langenargen) und Dennis Rolle.

 

In drei Wochen soll es losgehen, gesegelt wird in der ersten Mai-Woche. Man darf gespannt sein.

vg

 

Die Event-Website ist hier

WM in Vilamoura 2021-Start von GER11 (Diesch/Autenrieth) © Screenshot-Sailing Vilamoura

WM 2020 © World Sailing

12.04.2021 11:35 Alter: 3 yrs